Festung

In Alrik:Handarbeit sind Beiträge entstanden, die Abenteuerrollenspiel wie in den 70ern und 80ern weiter erklären und erweitern sollen. Strukturell sind es vor allem Texte, die es nicht in OSRIC™ gibt.

[+] Festung Englisch: Constructions

Festungen können von Spieler- wie Nichtspielercharakteren errichtet werden, und dienen der Verteidigung ihrer Bewohner sowie des Umlandes. Festungen werden immer um einen Brunnen errichtet, der die Wehranlage mit Wasser versorgt.

Die Belagerung und das Erstürmen einer Festung ist ein schwieriges Unterfangen und kann sich über Monate bis Jahre hinziehen. Das Erbauen einer Festung benötigt aber auch mindestens ein Jahr und kann sich je nach Größe über mehrere hinziehen.

Festungen müssen unterhalten werden, damit sie nicht zu Ruinen oder gar Labyrinthen verfallen. 1% des Gesamtpreises der Festung – und das schließt die umgebeben Erdwerke mit ein – müssen monatlich ausgegeben werden, um die Festung zu erhalten. Steinmetze, Schreiner, und Schmiede sind für die Instandhaltung einer Festung unabdinglich.

Werke

Der im Nachfolgenden verwendete Begriff "Werk" bezeichnet im Festungsbau eine einzelne isolierte Befestigungsanlage. Die meisten Werke sind – so nicht anders erwähnt – aus Stein. Ob es sich dabei um Weichgestein oder Hartgestein handelt, hängt zumeist von dem in der Umgebung verfügbaren Gestein ab.

Strebepfeiler, Pilaster, Böschungen, Postamente, Abkantungen und andere Bautechniken können eingesetzt werden, um ein einzelnes Werk aus Stein für 100 EM (50 GM) zu verstärken. Dies erhöht die Stabilität des Werks um ​+20 Strukturpunke und erlaubt es, das Werk bis auf die doppelte Höhe zu bauen. Pro zusätzlichem Stockwerk werden dabei nochmals 50% der Werkskosten fällig. Ein Stockwerk ist typischerweise 10 Fuß (3 Meter) hoch. Ein Werk kann auch unterkellert werden, was mindestens soviel kostet wie das Werk selber. Der Keller ist dann ein weiteres Stockwerk unter der Struktur.

Viele Werke sind außerdem mit Zinnen ausgesattet. Die diese sind typischerweise um die 4 Fuß (1,2 Meter) breit und können durchaus mit Schießscharten ausgestatet werden.

Erdwerke

Erdwerke sind – wie der Name vermuten läßt – Konstruktionen aus Erde, die das Gelände um die Festung herum zu Gunsten der Verteidiger verändern. Sie haben auch keine Strukturpunkte, die mit Belagerungsmaschinen zerstört werden könnten. Man muss ihnen mit Spaten und Zaubern wie Erde bewegen beikommen.

Die Erde muss allerdings mit Ankerstäben, Stoffmatten, Gittern oder ähnlichem bewehrt werden, um in der gewünschten Form zu bleiben. Wenn der Erdboden besonders fest oder lehmig ist, kann sich der Preis durchaus verdoppen. Der monatliche Unterhalt der Struktur orientiert sich dabei allerdings am halben Basispreis.

Grube: Gruben werden häufig in Laufwegen ausgehoben und mit Deckeln ausgestattet, die dann im Wehrfall entfernt werden.

Graben & Wassergraben: Die Ringmauer einer Wehranlage wird häufig mit einem Graben oder Wassergraben umzogen, um die Mauer schlechter zugänglich zu machen.

Erdwall: Schüttet man den Erdwall beim Ausheben eines Grabens oder Wassergrabens aus, beträgt der Preis nur 40 EM (20 GM). Der monatliche Unterhalt der Struktur verändert sich dadurch aber nicht.

Tunnel: Tunnel werden dabei meist zur Flucht angelegt. Ein Tunnel kann auch durch Gestein gegraben werden, wobei sich der Preis dadurch verfünffacht. Der monatliche Unterhalt der Struktur orientiert sich dabei allerdings am Fünftel des Basispreises.

Art des Erdwerks	Abmessungen (Fuß)			Preis
	Länge	Breite	Höhe/Tiefe	(GM)	(EM)
Grube	5	5	5	4	8
Graben	100	20	10	100	200
Wassergraben	100	20	10	250	500
Erdwall	100	20	10	100	200
Tunnel	10	5	8	100	200

Mauer- und Bollwerke

Überdachte Kurtine mit Maschikuli

Der wohl auffälligste Teil einer Festung ist ihre Ringmauer. Diese ist eine Wehrmauer, die den inneren Bereich einer Burg oder einer ähnlichen Befestigungsanlage ringförmig umschließt. Die Gesamtheit der Ringmauer wird auch als Bering bezeichnet.

Die Angaben der Strukturpunkte beziehen sich auf eine 10 Fuß (3 Meter) lange maximal 10 Fuß (3 Meter) hohe Fläche. Bei einer normalen Ringmauer reißt man also ein Loch und keine Bresche in die Mauer, wenn man die entsprechend Menge Strukturpunkte zerstört hat.

Kurtine: Die einzelnen Abschnitte eine Ringmauer nennt man auch Kurtine. Typischerweise besitzen Kurtinen eine Wehrgang, der entweder bezinnt oder überdacht ist. Im überdachten Fall sollte man nicht vergessen, Schießscharten in die Mauer zu bauen. Kurtinen sind relativ gerade.

Maschikuli: Maschikuli sind ausgesparte Wurf- oder Gussöffnungen, die in Reihen angeordnet an einem vorkragenden Wehrgang oder an der Unterseite eines Wehrerkers auftreten. Von der Seite des Verteidigers aus sind die Maschikulis in Form von aneinandergereihten vertikalen Bodenschächten vor dem Fuß der nach außen gekragten Wand zugänglich.

Bastion: Eine Bastion, oberdeutsch auch Bastei genannt, ist der Teil, der aus der Kurtine pfeilförmig vortritt und besteht aus Flanke und Face. Eine Bastion hat die Aufgabe, den Raum unmittelbar vor dem Wall, den die Verteidiger von der Brustwehr aus nicht unmittelbar einsehen können, seitlich bestreichen zu können. Darüber hinaus werden Bastionen miteinander kombiniert, um von hier das Vorfeld ins Kreuzfeuer nehmen zu können. Eine Bastion hat daher eine ähnliche Funktion wie die Türme einer Wehrmauer.

Palisade: Palisaden sind oben teilweise zugespitzte Holzpfähle, die etwa einen Meter tief eingegraben und in der Erde durch eine Grundschwelle, am oberen Ende durch eine aufgenagelte Latte verbunden werden. Vor allem Palisaden auf Erdwällen werden häufig mit Wehrgängen ausgestattet, die wie die Palisade selber aus Holz sind.

Brustwehr: Als Brustwehr wird im Burgen- und Festungsbau, sowie bei der Feldbefestigung, jede zum unmittelbaren Schutz der dahinter stehenden Verteidiger gegen feindlichen Beschuss hergestellte Deckung bezeichnet.

Art des Mauer- oder Bollwerks	Abmessungen (Fuß)			SP	Preis
	Länge	Breite	Höhe		(GM)	(EM)
Kurtine	100	10	20	20	600	1 200
Kurtine mit Maschikuli	100	10	20	20	700	1 400
Bastion	40	5	20	40	1 000	2 000
Palisade	100	½	10	6	100	200
Palisade mit Wehrgang	100	½	10	12	200	400
Brustwehr	10	3	3	20	10	20

Bauwerke

Abgewinkelte Wegführung durch eine Barbakane zum Torhaus

Türme & Gebäude: Bei Türmen und Gebäuden wird davon ausgegangen, dass es vom Erdgeschoss eine hölzerne Treppe in die oberen Stockwerke gibt. Vom obersten Stockwerk gibt es noch eine weitere Treppe, die zum Dachboden führt, so es sich nicht um ein Flachdach handelt. Bei einem Flachdach ist dieses bezinnt und die Treppe führt auf das Dach selbst. Ein Keller ist nicht enthalten und auch Türen und Fenster müssen extra erworben werden. Vor allem bei runden Türmen wird auch häufig der Zwischenboden weggelassen, so dass der Innenraum nur aus einer einzelnen Wendeltreppe besteht.

Torhaus: Das Torhaus ist ein Gebäude, das baulich mit einem Tor verbunden ist – so kann das Gebäude an das Tor angebaut oder das Tor in das Haus integriert sein. Das Tor ist 10 Fuß (3 Meter) breit und 12 Fuß (3,6 Meter) hoch und ist zusätzlich mit einem Fallgitter versehen. Auf dem bezinnten Dach des Torhauses befinden sich Maschikuli zu Verteidigung.

Barbakane: Die Barbakane ist ein dem Tor einer Burg oder Stadtmauer vorgelagertes Verteidigungswerk. Sie ist gar nicht oder nur teilweise mit der Ringmauer in Verbindung und wird nicht selten jenseits des Grabens errichtet.

Art des Bauwerks	Abmessungen (Fuß)			SP	Preis
	Grundfläche	Höhe	Dicke		(GM)	(EM)
Turm	20 (Kreisdurchmesser)	30	5	40	850	1 700
Turm	30 (Kreisdurchmesser)	30	6	60	1 350	2 700
Turm	40 (Kreisdurchmesser)	30	7	80	1 600	3 200
Turm	10 × 10 (Quadrat)	30	3	30	600	1 200
Turm	20 × 20 (Quadrat)	30	6	40	900	1 800
Turm	30 × 30 (Quadrat)	30	9	50	1 200	2 400
Gebäude	120 (Umfang)	20	1	10	500	1 000
Gebäude, Holz-	120 (Umfang)	20	½	8	200	400
Torhaus	140 (Umfang)	30	5	120	2 000	4 000
Barbakane	270 (Umfang)	20	10	150	4 000	8 000

Erker

Erker sind Vorbauen bzw. Anbauten an ein anderes Werk. Sie können typischerweise nicht weiter verstärkt werden.

Erker haben mehrere Vorteile. Zum einen kann man von ihnen aus die Mauer besser übersehen und mögliche Angreifer aus der Deckung heraus mit Wurfgeschossen bekämpfen. Bei einem Eckerker hat man einen günstigen Blickwinkel von 270°. Zum anderen kann ein nach unten offener Aborterker auch als Toilette dienen.

Scharwachtturm: Ein Scharwachtturm ist ein kleiner Erkerturm, der auf einer Bastionsspitze, Mauer- oder Gebäudeecke gebaut wird.

Hurde: Eine Hurde ist vorkragender hölzerner und überdachter Wehrgang auf Mauern und Wehrtürmen zur Bekämpfung von Angreifern am Mauerfuß. Sie haben Schießscharten und Bodenöffnungen ähnlich den steinernen Maschikulis.

Wehrerker: Wehrerker sind kleine, mit Maschikuli ausgestattete Vorbauten, die dieselbe Funktion wie eine Hurde erfüllen; nur stabieler sind. Schießscharten müssen aber extra eingebaut werden.

Pechnase: Die Pechnase ist ein besondere Form des Wehrerkers, in dem ein großer Kessel eingebaut ist, mit dem man heißes Öl, Pech oder Ähnliches auf seine Feinde schütten kann.

Art des Erkers	Abmessungen (Fuß)			SP	Preis
	Grundfläche	Höhe	Dicke		(GM)	(EM)
Scharwachturm	10 (Kreisdurchmesser)	20	4	25	300	600
Hurde	10 × 3 (Rechteck)	10	½	2	10	20
Wehrerker	05 × 3 (Rechteck)	10	3	10	50	100
Pechnase	05 × 3 (Rechteck)	10	3	10	60	120

Ausstattungen

Eingänge: Tür & Tor

Türen und Tore sind typischerweise aus Holz, werden aber zumeist mit Eisen verstärkt.

Art des Eingangs	Abmessungen (Fuß)		Dicke (Zoll)	SP	Preis		Anpassung
	Breite	Höhe			(GM)	(EM)	(GM)	(EM)
Tür	4	7	3	1	10	20	±0,1	±0,2
Tür, verstärkt	4	7	4	3	25	50	±0,25	±0,5
Eisentür	4	7	½	10	100	200	±2	±4
Falltür	2	3	2	1	2	4	+0,05	+0,1
Geheimtür	2	4	12	10	50	100	+5	+10
Tor	10	12	5	10	300	600	±1	±2
Fallgitter	10	15	8	14	500	1 000	±2	±4
Zugbrücke	10	15	6	12	400	800	±2	±4

Weitere Ausstattungen

Schießscharte: Schießscharten sind integraler Teil eines Werks und müssen mit diesem zerstört werden.

Fenster: Fenster sind leicht zu zerstören, egal ob sie aus Glas oder Pergament sind. Daher werden sie eigentlich immer mit einem Schlagladen ausgestattet sind. Der Schlagladen ist aus Holz und hat 4 Strukturpunke. Man kann sie auch vergittern. Eine Vergitterung hat typischerweise 8 Strukturpunke und wird wie Hartgestein behandet.

Mordloch: Mordlöcher sind Öffnungen in der Decke bzw. im Boden, mit denen man Feinde ein Stockwerk tiefer bekämpfen kann. Sie sind vor allem in Torhäusern beliebt.

Treppe: Treppen führen ein Stockwerk hoch oder runter und sind typischerwiese 3 Fuß (0,9 Meter) breit. Außentreppen werden normalerweise aus Stein und Innentreppen aus Holz gefertigt. Sie sind integraler Teil eines Werks. Gebäude und Türme sind bereits mit Treppen ausgestattet aber andere Werke haben nicht immer Notwendigkeit für Treppen und müssen daher dazugekauft werden.

Art der Ausstattung	Preis
	(GM)	(EM)
Schießscharte	3	6
Fenster mit Schlagladen	7	14
Fenster mit Schlagladen, vergittert	10	20
Mordloch	10	20
Treppe, Holz-	10	20
Treppe, Stein-	50	100