Umherstreifende Monster

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Umherstreifende Monster
Englisch: Wandering Monsters
Alias: Wandernde Monster

Prozedur

Weitere Überlegungen

Das konkrete Labyrinth kann auch Einfluss auf diese Häufigkeiten und Wahrscheinlichkeiten nehmen. In der ersten Ebene von Pod Caverns of the Sinister Shroom ist die Chance, einem umherstreifenden Monster zu begegnen, beispielsweise nur 1 zu 10.

Umherstreifende Monster in Labyrinthen sollten sowohl von der Art der Kreaturen als auch von der Schwierigkeit der Begegnung her der Umgebung angemessen sein. Traditionell sind Verliese so aufgebaut, dass Kreaturen umso zahlreicher und tödlicher sind, je tiefer die Ebene des Labyrinths ist. Eine Gruppe von Charakteren der ersten Stufe, die die erste Ebene eines Verlieses erkundet, sollte also eher auf Monster der ersten Stufe treffen, vielleicht mit einem gelegentlichen Monster der zweiten Stufe, während die Charaktere auf der sechsten Ebene des Verlieses mit Monstern der dritten oder vierten Stufe rechnen können. Dieses Muster variiert jedoch von Dungeon zu Dungeon. Im Abenteuer Red Mausoleum zum Beispiel, einem Abenteuer für Charaktere ab Stufe 12, sind die meisten Monster schon auf der ersten Ebene des Labyrinths extrem stark!

Die Spielleitung kann nach eigenem Ermessen den Wurf auf umherstreifende Monster seltener durchführen oder sogar ganz auslassen, aber bevor sie dies tut, ist es wichtig, über die Gründe für die Regeln nachzudenken und insbesondere darüber, was der Wurf auf umherstreifende Monster bewirken soll. Der erste Zweck, der mit dem Wurf auf umherstreifende Monster verfolgt wird, besteht darin, den Eindruck von Komplexität in einer "lebendigen Dungeon"-Umgebung zu erwecken, ohne dass die Spielleitung minutiöse "Schichtpläne" für die Monster erstellen oder jede Kreatur im Dungeon zu jedem Zeitpunkt berücksichtigen muss. Die Monster im Dungeon werden ihren Unterschlupf aus verschiedenen Gründen verlassen: einige gehen auf Patrouille, andere suchen nach Nahrung und wieder andere erforschen das Labyrinth genau wie die Abenteuergruppe; all diese und weitere Gründe werden durch den Wurf auf umherstreifende Monster dargestellt.

Der andere Zweck der umherstreifenden Monster hat nichts mit Realitätsnähe zu tun und ist ein reines Regelkonstrukt, aber ein wichtigers umherstreifende Monster halten die Abenteuergruppe davon ab, Zeit zu verschwenden. Wenn es keine Chance gibt, einem umherstreifenden Monster zu begegnen, gibt es keinen Anreiz für die Abenteuergruppe, das Spiel in Gang zu halten, keinen Grund, warum sie nicht lange Gespräche über ihr Vorgehen führen und methodisch jeden Zentimeter des Bodens, der Wände und der Decke nach Fallen und versteckten Schätzen absuchen sollten. Viele Abenteurgruppen, vor allem diejenigen, die an Computerspiele ohne Zeitbegrenzung gewöhnt sind, neigen zu einem "Pixeljagd"-Ansatz. Es ist Aufgabe der Spielleitung, diese Art des langsamen Spielens durch umherstreifende Monster zu unterbinden und das Spiel in Gang zu halten - andernfalls wird sich das Spiel in langweiligen Kleinigkeiten verlieren und niemand wird viel Spaß haben.

Die gleichen Grundsätze gelten aber auch in umgekehrter Richtung. Die Spielleitung sollte die Wahrscheinlichkeit, auf ein umherstreifendes Monster zu treffen, an die Vorgehensweise der Spielerinnen und Spieler anpassen. Wenn die Gruppe heimlich, schnell und leise vorgeht, stark frequentierte Gebiete meidet und sich nicht lange an einem Ort aufhält, sollte sie nur wenigen umherstreifenden Monstern begegnen.